Wie unterscheiden sich Drückjagd und Treibjagd?

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Der Winter steht ganz im Zeichen der Gesellschaftsjagden. (Foto: Thomas Atwell)

Wie unterscheidet sich die Drückjagd von der Treibjagd? Ab wie vielen Teilnehmern ist die Jagd eine Gesellschaftsjagd? Wir haben die Definitionen der Jagdarten zusammengefasst.

Gesellschaftsjagden sind Jagden, an denen mehrere Personen beteiligt sind. Die Anzahl der beteiligten Personen variiert dabei in den unterschiedlichen Landesjagdgesetzen. In der Regel müssen jedoch mehr als vier Personen beteiligt sein. Bei den mitwirkenden Personen muss es sich nicht unbedingt um Schützen handeln, Treiber zählen ebenso mit. Nicht als Gesellschaftsjagden gelten Einzeljagden von mehreren Personen, auch wenn sie im selben Revier stattfinden.

Die Treibjagd

Eine Treibjagd ist eine Form der Gesellschaftsjagd, bei der das Wild mit Treibern und Hunden hochgemacht und dem Schützen zugetrieben wird.  Diese Form der Jagd wird mit der Flinte im Feld auf Niederwild praktiziert – also auf Hasen, Rebhühner und Fasane. Alle Beteiligten sind dabei möglichst leise, um das Wild nicht zu früh aufzuschrecken. Die Hunde suchen dabei systematisch das Gelände ab und stehen das gefundene Wild vor. Der Treiber oder Hundeführer macht es dann hoch, damit es erlegt werden kann. Im Anschluss wird der Hund zum Apport geschickt.

Apport

Ohne gute Hunde ist eine Treibjagd nicht durchführbar. (Foto: Getty Images/ Martin Harvey

 

Die Drückjagd

Bei Drückjagden gehen mehrere Treiber – mit oder ohne Hunden – durch das zu bejagende Gebiet, um das Wild in Bewegung zu bringen. Die Schützen sitzen flächendeckend verteilt an den Wechseln. Ziel ist es, dass das Wild die Treiber bereits früh wahrnimmt. Dadurch wird es auf die Läufe gebracht und entfernt sich in ruhigem Tempo von den Geräuschen. Kommt es dann am Stand eines Schützen vorbei, kann dieser einen sicheren Schuss antragen. In der Regel wird auf Schalenwild gejagt. Laut jagende Hunde sind dabei unerlässlich. Jagt ein Hund ohne laut – also stumm – nimmt das Wild ihn erst sehr spät wahr. Es springt hochflüchtig ab und die Schützen können keinen sauberen Schuss antragen.

Drückjagd

Jagdhund und Treiber verfolgen das selbe Ziel: Wild aus der Dickung drücken! (Foto: Isabelle Nyari)

Oft arbeiten die Hunde eng mit ihrem Hundeführer zusammen.

Es gibt jedoch auch Jagdhunde, die direkt vom Stand geschnallt werden und selbstständig das Wild suchen, finden und auf die Läufe bringen. Bei ihnen spielen Finderwille und Spurtreue eine besondere Rolle.

Abschließend kann betont werden, dass jeder Form der Gesellschaftsjagd ohne Hunde nicht nur erfolglos ist, sondern zudem nicht waidgerecht.