Jedes Jahr am 3. November gedenken Jäger und Nichtjäger dem heiligen Hubertus. Er gilt als Schutzpatron der Jäger und der Tiere des Waldes und steht zudem für Waidgerechtigkeit.
Feierlich schreiten viele Jäger am Hubertustag in die Kirche, in der traditionell die Hubertusmesse abgehalten wird. Doch viele kennen den Schutzpatron nur noch von den Jägermeister-Flaschen. Dass der Heilige zusätzlich auch als Begründer der waidgerechten Jagd gilt, wissen viele nicht. Doch was haben alte Legenden mit der modernen Jagd zu tun?
Hubertus – von hemmungslos zu heilig
Der Legende nach war Hubertus, der Sohn eines Edelmannes, in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Jäger – jedoch ohne ethische Grundsätze. Als seine Frau starb, war der Schmerz für ihn so groß, dass er sich in den Wald zurückzog und sich hauptsächlich durch die Jagd ernährte. Weiterhin jagte er hemmungslos ohne Beachtung christlicher Feiertage. So kam es, dass er an Karfreitag mit seiner Armbrust auf einen Hirsch anhielt, als dieser sich ihm zuwandte und zu ihm sprach. Ein strahlendes Kreuz erschien dabei zwischen seinen Geweihstangen und Hubertus fiel ehrfürchtig vor dem Tier auf die Knie. Diese Begegnung veränderte seine Denkweise, die Jagd diente ihm nun nicht mehr ausschließlich zum Selbstzweck. Fortan erkannte er in der Jagd einen Dienst an der Natur mit Verantwortung.
Waidgerechtigkeit – jagdlicher Evergreen
Das Jagen auf Hochwild war früher nur einer kleinen Gruppe von Menschen gestattet. Lediglich der Adel hatte dieses Privileg und grenzte sich damit von dem einfachen Volk ab. Erst mit der Deutschen Revolution wurde das Recht zur Jagd an das Eigentum von Grund und Boden gebunden. Bis heute hat sich die Tradition der Jagd stetig verändert und weiterentwickelt. Jeder kann heutzutage seinen Jagdschein machen und seiner Passion nachgehen. Immer mehr Technik wird für den jagdlichen Einsatz zugelassen. Doch es werden auch immer mehr kritische Stimmen laut. Die Gesellschaft ist erneut im Umbruch. Die Menschen achten verstärkt auf Regionalität, Bio-Siegel und Tierwohl. Eine positive Entwicklung, in welcher die Jagd einen entscheidenden Platz einnehmen könnte. Doch oft hat diese in der Bevölkerung einen konträren Charakter.
Jäger seien Mörder und Tierquäler mit einer veralteten Weltanschauung. Dabei liegt es an uns Jägern, unsere Passion in ein positives Licht zu rücken. Aufmerksam machen, den Dialog suchen und vor allem: demütig und dankbar sein.