Wölfe reißen Schafe im Ort – Lüneburger Heide

In Römstedt wurden erneut Schafe gerissen. Ein Rudel Wölfe muss heute zwischen 7 und 8 Uhr mitten im Ort angegriffen haben.

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Die schiere Brutalität des Angriffs in mitten der Häuser schockiert. Foto: Joss Jepsen

Wolfsrudel reißt erneut Schafe in der Lüneburger Heide. Heute, während der Morgenstunden, am helllichten Tag, gab es im Landkreis Uelzen erneut einen Wolfsangriff.

Rudel greift mitten am Tag im Ort an

Der krasse Umstand am jüngsten Wolfsangriff ist, dass das Rudel heute am helllichten Tag zwischen 7 und 8 Uhr morgens zugeschlagen hat.
Von den insgesamt 42 Schafen wurden allein 9 Muttertiere gerissen, insgesamt töteten die Wölfe 11 Schafe. Bei einigen der Mutterschafe waren die Euter noch angesogen. Warum der Wolf auf die Muttertiere losging ist unklar. Um 8:15 erhielt der Halter Jürgen Schenk, selbst Jäger, die Nachricht, dass es einen Angriff auf die Herde gegeben hatte.
Wir waren vor Ort und haben uns die grausamen folgen falsch verstandener Wolfsschutzpolitik angesehen.

Die Wölfe griffen am Vormittag, mitten zwischen den Häusern an. Foto: Joss Jepsen

Redaktion: Gab es solche Angriffe bereits häufiger?

Schenk: 

Ja, vor zwei Monaten hat bereits ein Rudel von fünf Wölfen in der Nähe einen Riss verübt. Und erst vor einer Woche wurden zwei weitere meiner Schafe keine 100m weiter auf der Weide getötet, auch vom Wolf.

Die Räuber können nur über diese beiden Wege an den Pferch gelangt sein. Abbildung: Redaktion

Sind dir noch weitere Risse bekannt?

Bereits vor zwei Monaten gab es auch schon zwei Risse im Nachbardorf. Letzte Woche in Bruchwedel, das ist 10 Kilometer weg, davor schon in Klein Thondorf, 7 Kilometer weiter,  das war auch heute.

Wie steht die Bevölkerung zum Wolf?

Die Angriffe sind alle mitten im Ort passiert. So kann das hier nicht weitergehen und auf dem Land sehen das die Meisten so. Die Wölfe können mitten in den Ort fast nur aus der Feldmark gekommen sein und hier sind auch Zäune.

Immer mehr Rudel in der Heide – Fühlt ihr euch politisch verstanden?

Man verliert die Lust an der Hobbytierhaltung und der Jagd. Ich gehe sicher davon aus, dass der Wolf oder das Rudel wieder kommen werden. Die Konsequenz ist, dass ich einen zusätzlichen Zaum mit doppelt Strom bauen werde. Der Pferch ist dann deutlich kleiner und ewig können die Schafe da nicht stehen. Ich bin der Meinung, dass es, außer im Tierpark, keinen Wolfssicheren Zaun gibt und den Aufwand kann kein Mensch betreiben und bezahlen. Viele meiner Lämmer sind jetzt Waisen, da der Wolf Muttertiere gerissen hat, kommen aber alleine durch.

Ein Teil der Tiere war angefressen, die meisten Schafe jedoch nur getötet. Foto: Joss Jepsen

Was würdest du jemandem sagen, der vom Wolf begeistert ist?

Ich kenne Leute, die ihn anfangs für ein interessantes und schönes Tier hielten, aber jetzt ist es auch denen zu viel. Auf dem Land kenne ich kaum einen, der uneingeschränkt pro Wolf ist.

Was wäre dein Ansatz für den Umgang mit dem Wolf?

Dass der in großen Staatsforsten, in denen die Devise Wald vor Wild gilt, vorkommen kann. Dort wo es heißt, es gebe zu viel Reh- und Rotwild, auch auf Truppenübungsplätzen, bei den Bundesforsten. Die Tiere, die den Platz verlassen, müssen bejagt werden, unter Berücksichtigung des Muttertierschutzes, ggf. ab August. Dadurch bekommen die Wölfe mehr Respekt, insbesondere vor dem Menschen, aber auch vor Menschen mit Hunden, menschlichen Behausungen und Nutztieren.