Was ist Hundemalaria?

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Ist der Hund schlapp und fiebrig? Vielleicht ist es Babesiose. Foto: unsplash

Was erstmal exotisch klingt, ist als Gefahr für Hunde seit Jahren in Deutschland angekommen. Erst kürzlich warnte der LJV Brandenburg vor einer Zunahme der Fälle bei Jagdhunden. Doch was ist Hundemalaria?

 

Was ist Hundemalaria?

 

Der Begriff Hundemalaria ist eher umgangssprachlich. Unter Tierärzten ist die Erkrankung als Babesiose bekannt.

Dabei handelt es sich um Einzeller, die man nur unter dem Mikroskop erkennen kann. Diese winzigen Pa

Die kleinen, dezent lilafarbenen Pünktchen in den Blutzellen sind Babesien. Die drei großen lila Striche gehören zu einer Abwehrzelle. Foto: FR

rasiten befallen die Blutkörperchen ihres Wirtes. Von den Parasiten gibt es mehrere Arten, die über den Globus verteilt vorkommen. Manche Babesienarten können nur eine Tierart befallen, manche mehrere und manche sogar den Menschen.

 

Woran erkenne ich Hundemalaria?

Die betroffenen Hunde entwickeln meist hohes Fieber. Sie sind entsprechend schlapp und stellen Fressen und Trinken ein. Auch verfärbt sich der Urin häufig dunkel. Die Schleimhäute sind oft blass, können bei Leberproblemen aber auch gelblich verfärbt sein.

 

Wie bekommt mein Hund Hundemalaria?

 

Die Krankheit wird hauptsächlich durch Zecken übertragen. Aktive Hunde, die also viel in Wiesen und Gebüsch unterwegs sind, sind gefährdeter als ein „Sofahund“.

Die Babesiose war noch vor einigen Jahren eine klassische Reisekrankheit. Hunde, die mit ihren Besitzern in den Urlaub in den Mittelmeerraum fuhren, brachten die Krankheit von dort mit. Für viele Tierärzte war und ist daher immer die Frage nach einem Auslandsaufenthalt des Hundes wichtig.

Doch inzwischen ist die Krankheit auch in Deutschland angekommen. Die Krankheitserreger überleben in heimischen Zecken, die durch ihren Stich die Krankheit auf ihre Opfer übertragen. Die Auwaldzecke und die braune Hundezecke sind in Deutschland Hauptübertrager.

 

Was tun, wenn mein Hund Hundemalaria hat?

Es muss möglichst schnell ein Tierarzt aufgesucht werden, der durch Blutuntersuchungen die Diagnose stellt. Das Medikament gegen die Babesien wird i.d.R. als Injektion verabreicht.

Durch die Zerstörung der Blutkörperchen wird der Sauerstofftransport im Blut massiv gestört. Auch besteht die Gefahr eines Nieren- und Leberversagens. Wichtig ist daher, dass bei einer Therapie immer auch die Nierenwerte kontrolliert werden. Steigen diese an, muss der Hund intensivmedizinisch behandelt werden. Auch das Nervensystem und weitere Organe können betroffen sein.

Eine Bluttransfusion als letztes Mittel. Foto: unsplash

Wurden bereits zu viele rote Blutkörperchen zerstört, kann eine Bluttransfusion die letzte Rettung für den vierbeinigen Patienten sein. Blutspenden für Hunde sind meist nur in Tierkliniken und Spezialpraxen möglich.

 

Wie kann ich meinen Hund schützen?

Die Abwehr von Blutsaugern ist der beste Schutz für ihren Hund. Gerade Jagdhunde sind sehr oft an Stellen unterwegs, wo Zecken lauern. Ob Tablette, Halsband oder Flüssigkeitsampulle fürs Genick (Spot ons) – wichtig ist, dass es wirkt.

Es gibt inzwischen einen Impfstoff gegen Babesiose auf dem Markt. Zu einer Impfung holt man sich am besten den Rat seines Haustierarztes ein.

 

Kann sich der Mensch auch infizieren?

In sehr selten Fällen können die kleinen Parasiten auch bei Menschen auftreten. Die Symptome sind ähnlich einem leichten grippalen Infekt und ein intaktes Immunsystem tötet die Erreger ab. Ist man jedoch immungeschwächt, kann es auch zu schweren, sogar lebensbedrohlichen Verläufen kommen. Die Babesienart, die Hunde befällt, ist jedoch nicht auf den Menschen übertragbar.