Neues Jagdjahr, neues Glück?
Kaum ist das alte Jagdjahr vorüber, beginnt auch schon die Vorfreude auf die neue Saison. Während bei der Saujagd im Feld weitestgehend Ruhe einkehrt und das Rehwild seine verdiente Schonzeit genießt, gibt es jetzt dennoch bereits einiges zu tun. Jetzt haben wir die Ruhe, die Bejagungsstrategie zu überdenken, Revierstrukturen zu begehen und neu zu erschließen.
Ohne Vorurteile
Für die Meisten von uns geht es im neuen Jagdjahr mit der Bockjagd wieder so richtig los und genau dafür sollten wir bereits jetzt die wichtigsten Vorbereitungen treffen, um schließlich im Mai oder teils April entspannt jagen zu können. Wer am 30. April großes Hochsitztetris spielt, der macht mehr kaputt als dass er seinen Erfolg steigert. Es gilt also zunächst einmal das Umfeld der bestehenden Reviereinrichtungen zu inspizieren. Dabei lautet ein entscheidender Faktor: brauchbarer Hund. Beim Sonntagsspaziergang zeigt einem der Jagdhelfer bereits sehr genau an, welche Wechsel interessant sind und welche es vielleicht nur einmal waren. Drückt sich das Rehwild, so geht es oft nur fünfzig Meter weiter, ohne dass wir dies von unserem altbewährten Sitz aus jemals zu Gesicht bekommen. Wechsel die interessant aussehen, obwohl sie uns vielleicht gänzlich neu sind, werden mit einer Wildkamera versehen. Später im Jahr verraten verfegte Bäume und Sträucher den Bock. Beim Einsatz der Wildkameras heißt es: flexibel bleiben! Man kann die Position ruhig hin und wieder variieren, um neue Ecken des Reviers zu erschließen.
Alles neu macht der Mai
Für die Vorbereitung der Bockjagd trifft dies eher auf die vorangehenden Monate zu. Es lohnt durchaus, den ein oder anderen Drückjagdbock neu zu positionieren und sei es auch nur um wenige Meter. Auch freischneiden kann man die Sitze nun komfortabel. Gibt es etwaige Zwangswechsel, Dunkelbrücken oder Einstände die ich noch nicht kenne? Wurde im Revier ein neuer Luzerneacker angelegt oder hat das Rehwild neuerdings ein Schlupfloch in einen nahegelegenen Obstgarten gefunden? All das sind gute Anhaltspunkte für eine jagdliche Neuausrichtung. Stehen die Feldfrüchte später im Frühjahr wesentlich höher, beeinflusst dies das Verhalten des Rehwildes, die Hauptwechsel bleiben jedoch weitestgehend gleich. Auch diese lassen sich auf dem blanken Acker nunmehr sehr gut ausmachen und vermerken.