Pony Dolly – hätte der Riss verhindert werden können?
Ursula von der Leyens Pony Dolly wurde, wie erwartet, tatsächlich von einem Wolf gerissen. Dies bestätigte nun eine Genanalyse. Bei dem Wolf, der für den Tod des Ponys ursächlich war, handelt es sich jedoch um keinen Unbekannten. So wurde Dolly vom Wolfsrüden GW 950m getötet, einem Tier aus dem bereits berüchtigten Wolfsrudel aus dem Bergdörfer Holz, welches nordöstlich von Hannover sein Unwesen treibt und regelmäßig für Angst und Schrecken sorgt. So auch Anfang September, als Pony Dolly im beschaulichen Ort Beinhorn getötet wurde.
Wolf hätte bereits entnommen werden müssen
Das Pikante und wirklich erschreckende an dem Wolfsangriff ist jedoch, dass für den Täter, den Rüden GW 950m, bereits vor geraumer Zeit eine Abschussgenehmigung vorlag. So hätte der Wolfsrüde schon im Frühjahr 2021 geschossen werden sollen. Damals war auch die Wölfen GW 1423f freigegeben worden. Die Wölfin konnte damals im April geschossen werden, bevor der Rüde jedoch entnommen werden konnte, wurde die Ausnahmegenehmigung jedoch vorzeitig ausgesetzt.
Kein Ende in Sicht
Der Knackpunkt ist, dass der Regierung das Problembewusstsein für die massiv überhöhten Wolfsbestände in einigen Teilen des Bundesgebiets fehlt. So plant die Bundesregierung keine Überprüfung des hohen Schutzstatus der grauen Räuber. Die Schäden in Landwirtschaft und Jagd nehmen ständig zu, viele Landwirte melden keine Risse mehr, aus Angst vor medialer Anfeindung durch Wolfsfreunde und selbsternannte Tierschützer. Doch auch die niedersächsische Landesregierung schlägt andere Saiten an. Sprach sich der ehemalige Umweltminister Olaf Lies (SPD) noch für die Regulierung und Freigabe weiterer Wölfe aus, so fährt sein Amtsnachfolger Christian Meyer (Grüne) diesbezüglich offenbar eine andere Linie. Sein Primärziel ist demnach ein offener, transparenter Dialog zum Wolfsmanagement, zum Herdenschutz und zur Weidetierhaltung, von Entnahme keine Spur mehr und das, obwohl der Wolf in einigen Revieren wohl bald zur häufigsten Wildart avanciert ist. Das Problem zu hoher Bestände, massiver Schäden und verhaltensauffälliger Wölfe in bewohntem Gebiet gänzlich zu negieren, kommt einer Abschaffung der Weidetierhaltung gleich und birgt zudem Gefahren für die Bevölkerung.