Räuber auf dem Vormarsch – Wolfsbestände steigen weiter

Graue Räuber – Wolfszahlen steigen weiter. Die erfassten Bestandszahlen des vergangenen Jahres 2021/2022 sind da.

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Graue Räuber breiten sich weiter aus

Die Wolfszahlen für das zurückliegende Beobachtungsjahr sind da und es ist von einer Stabilisierung der Bestände in Deutschland die Rede. Die Zahl der Rudel sei nur minimal gestiegen, so die DBBW. Argument ist, dass die meisten Reviere vergeben seien. Zudem ist von minimalen Anstiegen im Vergleich zum Vorjahr die Rede. Laut offiziellen Zahlen gab es im vergangenen Jahr 161 Rudel, hinzu kommen 43 weitere Paare und 21 einzeln lebende Wölfe. Allerdings gibt es bei den Wolfspaaren im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 35 auf nunmehr 43 erfasste Räuber.

Räuber ohne Tadel?

Die von der DBBW vorgelegten Zahlen suggerieren einen langsameren Anstieg der Bestände sowie eine langsamere Ausbreitung der grauen Räuber, sind allerdings relativ zu sehen. Von Stagnation ist die Rede und von Sättigung. Allerdings liegen den erhobenen Zahlen nicht überall dieselben professionellen Monitoringvoraussetzungen zugrunde. Nicht überall wird, wie in Niedersachsen durch die Landesjägerschaft, eine so präzise und fundierte Erfassung von Sichtungen und Nachweisen ermöglicht. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, die mit der Erhebung der bundesweiten Wolfsbestände beauftragt ist, sieht sich derzeit zudem der massiven Kritik des Bundesrechnungshofs ausgesetzt, welcher unter anderem den mangelhaften Nachweis von Leistungen kritisiert, „das BfN zahlte der DBBW Vergütungen, ohne dass diese ihre Leistungen ausreichend nachgewiesen hatte“ in seinem Bericht über die Prüfung Maßnahmen zum Schutz der Großraubtiere Wolf, Luchs und Bär. 

Abschließend heißt es im Bericht der obersten Bundesbehörde, als unabhängigem Organ der Finanzkontrolle, „Der Bundesrechnungshof hat nach wie vor erhebliche Zweifel an einer dauerhaften Verlängerung des Betriebes der DBBW“ dies wird nicht zuletzt mit der mangelnden Geeignetheit sowie fehlender Erforderlichkeit der DBBW zur Erfüllung der ursprünglich vorgesehenen Aufgaben begründet.

Viele Wölfe, viele Risse

Die Zahl der Risse ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allerdings muss bei Betrachtung dieser Zahlen auch stets mit eingepreist werden, dass vielerorts die Weidetierhalter bereits davon absehen, die umständlichen Anträge für einen Ersatz der entstandenen Schäden zu stellen, zumal bei fehlenden, oftmals kaum wirtschaftlichen oder nicht leistbaren, Wolfsschutzmaßnahmen auch kein Schaden ersetzt wird. Eine prekäre Ausgangslage in den betroffenen Gebieten, in denen die grauen Räuber zunehmend ihre Scheu vor dem Menschen verlieren.