Insgesamt sieben Tierrechtsorganisationen behaupten in einem Schreiben an den Deutschen Naturschutzring (DNR), dass deutsche und europäische Jäger im Ausland ohne Rücksicht auf ökologische Zusammenhände jagen und dabei Tier- und Artenschutzrichtlinien missachten.
Der Internationale Jagdrat (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) widersprechen dieser Aussage. Die Jagd im Ausland ist, genau wie im Inland, durch nationale und internationale Gesetzesvorlagen geregelt. Darüberhinaus stellt sie eine unersetzliche Einkommensquelle für die Bevölkerung der betroffenen Staaten dar.
Gemeinsam haben DJV und CIC einen offenen Brief an den DNR verfasst. In diesem wird klargestellt, dass internationale Gremien wie das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) strikt regeln, welche Tierarten in welcher Zahl bejagt werden dürfen. Als Grundlage für diese Zahlen dient das wissenschaftliche Monitoring der Wildbestände in den einzelnen Ländern. Die immer wiederkehrenden Behauptungen der Tierrechtsaktivisten sind reine Falschinformationen.
Jagd – und Jagdtrophäen – sind Völkerrecht
Die Einführung eines Importverbotes für Jagdtrophäen ohne vorherige Absprache empfinden die betroffenen Länder als unzulässigen Eingriff in ihre Rechte als souveräne Staaten, so dass diese Art der Einmischung auch als neue Form des Kolonialismus betrachtet wird. Jeder souveräne Staat hat das Recht, seine eigenen natürlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Die Jagd auf spezielle Tierarten ist ein völkerrechtlich verbrieftes Recht, wie beispielsweise bei den Inuit. Diese dürfen in ihrer Heimat Eisbären jagen. Aus mehreren afrikanischen Ländern kommt der Vorwurf, die Tierrechtsszene stelle Tierrechte über Menschenrechte.
Jagdtrophäen als Indikator für intakte Wildbestände
Die Jagdtrophäen, also Geweihe, Schädel, Zähne und ähnliches, haben in Deutschland wie auch weltweit Indikatorwirkung. Sie bilden das Alter und den Gesundheitszustand von Wildtierpopulationen ab, so dass man leichter bewerten kann, welche Tiere bejagt werden dürfen. Es entstehen Bewertungssysteme, anhand derer die Jagd auf ungeeignete Tiere ganz untersagt werden kann. Gleichzeitig kann man Anreize für die Jagd auf ältere Stücke schaffen, die für den Arterhalt nicht mehr von Bedeutung sind.
Fototourismus ist keine Alternative
Fotosafaris stellen keine Alternative zu der regulierten und nachhaltigen Jagd dar. Die Fototouristen erwarten meist garantierte Bilder beispielsweise von Elefanten und Löwen, doch das setzt eine unnatürlich hohe Wilddichte voraus. Außerdem erfordert es eine entsprechende Infrastruktur. In einem naturbelassenen Umfeld sind die Tiere perfekt getarnt, so dass die Gäste eventuell mehrere Tage bräuchten, bis sie ein Tier vor die Linse bekommen. Die Einnahmen aus dem Fototourismus allein reichen nicht, um den Fortbestand der Nationalparks in Afrika zu sichern. Die durch die zahlenden Jagdgäste generierten Einnahmen sind ein nötiges finanzielles Standbein in den jeweiligen Ländern.
Quelle: DJV
Foto: Pixabay