Bejagen, aber warum?
Dass Fuchs, Waschbär, Marderhund und Co. bejagt werden müssen, um Ökosysteme im Gleichgewicht zu halten und bedrohte Arten zu schützen, liegt auf der Hand. Aber muss das unbedingt im Sommer sein? Da die Prädatoren während der Frühsommer- und Sommermonate große Mengen an Beute für ihren Nachwuchs heranschaffen, richten sie zu dieser Jahreszeit auch ungleich größere Schäden an. Gerade Amphibien und Bodenbrüter sind davon sehr stark betroffen. Es ist also durchaus sinnvoll, bereits jetzt mit der Jagd auf Beutegreifer zu beginnen.
Jungfuchs
Vor allem die Alttiere erbeuten im Frühsommer am meisten und setzen seltenen Arten am heftigsten zu. Allerdings ist hier der Schutz der Elterntiere zu berücksichtigen. Darum und da auch die Jungtiere mit zunehmendem Alter mehr ins Ökosystem eingreifen, gilt es zuerst dem Jungfuchs oder Jungwaschbären. Sieht man von einer Bejahung komplett ab, wie dies manche tun, riskiert man massive Schäden bei Feldlerche, Kiebitz, Rebhuhn, Hase oder Eidechsen. Wer einmal beobachtet hat, was ein Fuchs täglich erbeutet, kann sich das Ausmaß bildlich vorstellen. Gerade die Fähe sucht die Wiesen systematisch ab und fängt dabei entgegen vieler Annahmen nicht nur Mäuse. Die Waschbärzahlen explodieren bundesweit förmlich, was eine scharfe Bejagung unabdingbar macht.
Auch Jungfüchse werden krank
Ein weiterer wichtiger Grund Jungfüchse zu bejagen, sind mögliche Krankheiten. Ist der Fuchsbesatz zu hoch, erkranken die Tiere an Räude und gehen qualvoll ein. Häufig lässt sich in Revieren, in denen Füchse nicht bejagt werden, beobachten, dass die Fähe an Räude erkrankt und die Jungfüchse daran sterben. Diesbezüglich verpflichten uns die Grundsätze der Hege dazu, die Besätze auf einem für das Habitat angepassten Maß zu halten.
Wie jagt man Jungfüchse richtig?
Gerade auf der Wiese lassen sich die Füchse sehr gut mit dem Mauspfeifchen heranlocken. Alternativ kann auch das Vogelangstgeschrei zum Einsatz kommen. Wesentlich zu laut und für jüngeres Raubwild oft eher mit Scheuchwirkung behaftet, ist hingegen die Hasenklage. Gerade auf den frisch gemähten Wiesen stehen die Chancen auf ein Waidmannsheil besonders gut, etwas später im Jahr sind Stoppeläcker wahre Fuchsmagnete. Fraglos effektiv bleibt zudem die Fangjagd.