Update: Polizisten in Kusel erschossen – Täter gefasst

Bei einer Fahrzeugkontrolle sind zwei Polizisten getötet worden. Zwei Tatverdächtigen konnten gefasst werden.

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Für beide Polizisten kam jede Hilfe zu spät. Foto: Pixabay

Zwei Polizisten sind diesen Morgen in Kusel (Rheinland-Pfalz) bei einer Fahrzeugskontrolle erschossen worden. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nach ersten Vermutungen um Wilderer.

Zwei Tätverdächtige gefasst

Am Dienstag wurden die beiden Tatverdächtigen ohne Widerstand gefasst. Beide Männer, 32 und 38 Jahre alt, stammen aus dem Saarland. Nach der Darstellung der Staatsanwaltschaft hat der 32-Jährige Wilderei eingeräumt, jedoch über seinen Anwalt beteuert keine Schüsse abgegeben zu haben. Der 38-jährige Andreas S. schweigt zu der Tat. Beide Verdächtigen sind nicht vorbestraft, jedoch gibt es gegen Andreas S. laufende Ermittlungen wegen Unfallflucht und Jagdwilderei. Gegen sie wird nun aufgrund gemeinschaftliches Mordes ermittelt. Allerdings sucht die Polizei nach weiteren potenziellen Tatverdächtigen.

Weder gültiger Waffen- oder Jagdschein

Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Beamten zahlreiche Schusswaffen, darunter fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition. Laut dem Deutschen Jagdverband habe Andreas S. keinen gültigen Jagdschein. Dieser wurde ihm bereits zweimal entzogen, zuletzt 2020. Eine Schrotflinte und ein Jagdgewehr wurden als wahrscheinliche Tatwaffen aus dem Auto der Verdächtigen sichergestellt werden.

Totes Wild im Kofferraum

Um 4:20 Uhr hat die 24-jährige Polizeianwärterin und ihr 29-jähriger Kollege ein verdächtiges Fahrzeug auf der Kreisstraße 22 in Ulmet angehalten. Nach Informationen der BILD-Zeitung war der erste Funkspruch der Beamten, dass totes Wild im Kofferraum gefunden wurde, weswegen eine Kontrolle durchgeführt würde. Wenige Augenblicke später gab es noch einen kurzen Funkspruch: „Die schießen auf uns!“.

Beide Polizisten durch Kopfschuss getötet

Als Verstärkung am Tatort eintraf, war die 24-Jährige bereits verstorben. Der Polizeioberkommisar starb kurze Zeit darauf. Todesursache sollen nach Angaben der BILD zwei Kopfschüsse gewesen sein. Da die Polizei die Waffe der jüngeren Beamtin noch im Holster steckend vorfand, ist davon auszugehen, dass die Täter unvermittelt geschossen haben. Der ältere Polizist habe scheinbar aber sein Magazin leer geschossen. Danach haben die Täter auch ihn mit einem gezielten Schuss in den Hinterkopf tödlich verletzt.

Wilderer als Tatverdächtige?

Derzeit werde mit Hochdruck nach den Tätern gefahndet. Polizei und Militärpolizei suchen mit hunderten Polizisten, Spürhunden und Hubschraubern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Ein Tatverdächtiger ist der 38-jährige Andreas S. aus Spiesen-Elversberg im Saarland. Sein Aufenthaltsort ist derzeit unbekannt (Stand: 16:41, 31.01.2022). Aufgrund des Wildes im Kofferraum möglicherweise Wilderer.