Im Niedersächsischen Landtag spricht sich Umweltminister Olaf Lies von der SPD kurz vor den Wahlen für eine Obergrenze beim Wolf aus. Wölfe reißen Nutz- wie Wildtiere und das nimmt mit jedem neuen Individuum der Wolfspopulation zu. Die Prämisse war und ist immer noch ein „guter Erhaltungszustand“ der zugewanderten Tiere, der mittlerweile erreicht ist. Auf EU- und Bundesebene wird immer nur von einer Untergrenze gesprochen, die bundesweit überschritten ist. Nun wird es Zeit über Obergrenzen zu debattieren!
Angst in der Bevölkerung
Mit dem exponentiellen Wachstum der Wölfe in Deutschland, ist auch langsam die Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht. Dies sieht auch Olaf Lies so: „Es gibt eine Akzeptanzgrenze in der Bevölkerung. Die Menschen machen sich Sorgen, ihre Kinder allein in den Wald zu lassen.“ Lies resümiert und geht davon aus, dass die Kontakte zwischen Mensch und Tier zunehmen werden.
Landwirtschaft und Weidetierhaltung
Die Sicherung der Landwirtschaft muss ebenfalls Priorität haben. Die Übergriffe der Wölfe auf Nutztiere nehmen zu. Waren es in Niedersachsen im Jahr 2012 noch 12 Angriffe, sind es heute über 230. „Problemtiere, die trotz zumutbaren Herdenschutzes Tiere reißen, gehören getötet“, so Lies. Dies ist glücklicherweise im gesetzlichen Rahmen möglich und auch notwendig. In der Praxis finden auch Entnahmen von Problemwölfen statt, nur leider noch zu wenig. Lediglich vier Tiere wurden der Natur entnommen.
Parteiübersicht
Dies sieht auch die FDP so. Agrarexperte Hermann Grupe meint: „Der Wolf muss wie jedes bejagbare Wild bejagt werden.“ Dafür werden seitens der regierenden Parteien die Möglichkeiten nicht ausreichend angewandt. Dem hält die CDU in Person des Abgeordneten Frank Schmädeke entgegen. Alle rechtlichen Möglichkeiten seien ausgeschöpft und eine Entnahme von Einzeltieren ist möglich. Der nächste Schritt ist die Aufnahme ins Jagdrecht – und dies sei beantragt.
Länder weltweit
„Wir sind in Niedersachsen ein Hotspot bei der Wolfsdichte und haben eine höhere Quote als Alaska“, meint Grupe von der FDP. Wir sollten uns an der Handhabung im Umgang mit dem Wolf an Frankreich oder den skandinavischen Ländern ein Beispiel nehmen.
JÄGER Fazit:
Dennoch, die Debatte zeigt: Es regt sich etwas in Deutschland. Auch wenn die Wahlen anstehen. Der Wolf ist und bleibt Thema. Wir meinen: Es regt sich erst etwas, wenn ein Mensch vom Wolf verletzt wird! Dennoch ist eine Aufnahme in das Jagdrecht noch keine nachhaltige Lösung!