JÄGER Ausgabe Juli 2019 Packende Pirsch auf Feldsauen
Die erdrutschartige Europawahl markiert einen vorläufigen Höhepunkt, den wir Jäger mit gemischten Gefühlen beobachten: eine neue, grüne Welle rollt auf uns zu. Bei aller Notwendigkeit für ein Umdenken in Umwelt- und Artenschutz: als dies das letzte Mal der Fall war, bescherten die Grünen uns eine Verspargelung der Landschaft, die Vermaisung unserer Feldflur und das sinnlose Verbot unserer bewährten Bleimunition. Zum Glück kümmern sich etwa 1.000 Wölfe inzwischen so liebevoll um die deutschen Schalenwildbestände, dass sich unsere Kosten für die sehr teure Kupfermunition noch im Rahmen halten.
Zu allem Überfluss haben die Grünen jetzt, was allen anderen Parteien fehlt: das menschgewordene Stemmeisen für die Gitterstäbe des Kanzleramts. Einen unideologischen Spitzenkandidaten mit Charisma. Auf Robert Habeck, jenem struppelhaarigen „Mannwelpen“ mit der Schmiegsamkeit eines Kamelhaarmantels und der gelenken Diplomatie des Florettfechters, ruhen nun alle Hoffnungen zwischen Stuttgart Killesberg und Berlin Kollwitzplatz. Einer wie er, der Smart fährt und Sartre zitiert, hat uns gerade noch gefehlt.
Denn wenn es nun zu Neuwahlen kommt, oder erst in zwei Jahren: Habeck gilt vielen als kanzlerabel. Und dann? Was haben wir dieses Mal zu erwarten von ihm und seinen verbotswütigen Ablasshändlern? Wolf ja, Golf nein? S-Bahn statt S-Klasse? Flug oder Segen? Die Kröten dürfen wandern, wir bald auch?
Wie gedenken Hirse-Heiland Habeck und seine Schienen-und-Bienen-Partei, Weltpolitik und lokale Zwangsbegrünung zu verknüpfen? Wie wollen „der Robert“ und „die Annalena“ (aktuelle grüne Doppelspitze) „dem Donald“ und „dem Xi“ klarmachen, dass Amerikaner und Chinesen ihren Handelskrieg doch bitte künftig vom E-Bike ausfechten müssen? Bei einer Tasse grünem Tee?
Ein Hochindustrieland wie Deutschland lebt von Innovation, Pioniergeist und freiheitlichem Unternehmertum. Selbst wenn unser Planet nur mit hohen Wohlstandseinbußen gerettet werden kann, muss den Grünen klar sein: Sollten sie dieses Land und Europa mitregieren, werden viele ihrer Honigblütenträume bald schon platzen – und sie werden sich ideologisch häuten müssen – oder den gleichen Selbstmord begehen wie die SPD.
Eine Partei wie die Grünen, die den vernünftigeren Teil ihrer Mitglieder noch immer ernsthaft als „Realos“ verunglimpft, täte gut daran, uns Jägern endlich zuzuhören. Wir sind nämlich die „Re(h)alos“ mit Front-Erfahrung. Etwa beim Wildmanagement – und Artenschutz. Und unser Credo lautet „Schutz durch Nutzung“. Das der Grünen hieß bisher „Tod durch Spaßentzug.“ Erreicht haben sie damit nichts, wie etwa die Vernichtung unserer Bodenbrüter durch Greifvögel und Biomais eindrucksvoll belegen.
Packende Pirsch auf Feldsauen
- Können: Was es braucht für den Erfolg
- Kosten: Die Geschichte des Wildschadens
- Kamikaze: Hautnah ran an die Borstler
Feisthirsche
Im Revier haltenVom Winde verweht
Wie wittert unser Wild?Klimaschutz
Bedeutung für den ArtenschutzAlt und Reif
Ansprechen mit Spektiv und Kamera