Alarmiert, betroffen und ohne schlüssige Erklärungen stehen die Niederwildjäger von Baden-Württemberg bis Schleswig-Holstein vor den Strecken ihrer herbstlichen Jagden: Wenn überhaupt Fasane gesichtet wurden, dann nur alte Tiere. Angesichts der zahlreichen gleich lautenden Meldungen, die seit einigen Wochen beim Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) eingehen, darf als sicher gelten, dass es sich nicht nur um ein regionales Problem handelt. Die Experten stehen vor einem Rätsel, wenn auch vieles auf ein Problem im Frühjahr hindeutet: Sind die Küken nicht durchgekommen? Sind sie vielleicht gar nicht geschlüpft? Oder wurden die Eier nicht befruchtet? Über die Ursache des Phänomens kann zurzeit nur spekuliert werden. Mal muss die Witterung im Frühjahr als Erklärung herhalten, ein anderes Mal ist es eine neuartige Krankheit, oder andere Probleme werden für das Fehlen der Fasane verantwortlich gemacht. Wir haben sofort reagiert, sagt DJV-Präsident Jochen Borchert, der zugleich Vorsitzender der Stiftung natur+mensch ist, und kündigt an: Die Stiftung startet angesichts der drängenden Problematik ein Forschungsvorhaben, das den Ursachen auf den Grund gehen soll.“ Noch 2008 soll mit der wissenschaftlichen Arbeit begonnen werden, so dass bis zur Balzzeit im Frühjahr 2009 das Untersuchungsprogramm entwickelt ist. Borchert erläutert, die Stiftung werde eine zentrale Anlaufstelle organisieren, in der Beobachtungen und Informationen von Jägern, Landwirten, Tierärzten und Wissenschaftlern zusammenlaufen und ausgewertet werden, um ein möglichst genaues und umfassendes Gesamtbild der Situation zu erhalten.
Stiftung Natur + Mensch