Der Landkreis bestätigt – Wolf töte Hunde bei Görlitz
Die beiden Hunde, die zur Jahreswende 2017-2018 im Landkreis Görlitz getötet wurden, fielen einem Wolf zum Opfer. Isegrim treibt weiter sein Unwesen.
In Krauschwitz und in Weißkeißel im Landkreis Görlitz sind zwischen den Jahren zwei Hunde auf den Grundstücken ihrer Besitzer getötet worden.
Offiziell bestätigt: Wolf tötet Hunde
In beiden Fällen beschrieben die Hundehalter den Angreifer zunächst als wolfsähnlich. Nun hieß es in einer offiziellen Stellungnahme des Landkreises gemeinsam mit dem Wolfsbüro LUPUS, dass es sich nach Auswertungen von aufgestellten Wildkameras aller Wahrscheinlichkeit nach um einem Wolf als Täter handele.
Besonders prekär ist der Fall aus Weißkeißel. Der Hund dort war zunächst nur verletzt und von einem Tierarzt behandelt worden. Am Silvesterabend wurde er dann gegen 18 Uhr erneut auf dem Grundstück angegriffen und von dort verschleppt. Der Besitzer fand später Kopf und Vorderläufe auf einer nahegelegenen Pferdekoppel.
Untersuchung im Senckenberg-Institut
Die Kadaver der beiden Hunde wurden ins Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht, die genetische Proben sollen jedoch im Senckenberg Institut untersucht werden, um festzustellen woher der Wolf gekommen sei.
Nun beraten das zuständige Landratsamt in und das Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) über die notwendigen, zu ergreifenden Maßnahmen. Details ließ man allerdings in der Stellungnahme nicht verlautbare, offenbar um die Operation nicht zu gefährden. Noch sei auch unklar, ob und zu welchen Rudel das Tier gezählt werden könne.
Vor rund einem Jahr gab der Freistaat gemeinsam mit dem Landkreis erstmals, einen Wolf zum Abschuss frei. Der Grenzgänger „Pumpak” hatte sich auffälig scheulos gezeigt und immer wieder die Nähe zu Menschen und Gehöften gesucht. Dagegen protestierten mehrere Tausend Menschne über eine Online-Petition. Zum Abschuss ist es dann jedoch nie gekommen, da der Grauhund verschwand.
Wolf und Mensch – In Sachsen häufig ein Problem
Seither häufen sich die Probleme in Sachsen. Die Welpen des Milkener Rudels in der Oberlausitz zeigten im Sommer ungewöhnliches Interesse an Menschen und es kam immer wieder zu Nahbegegnungen. Sie mussten schließlich vergrämt werden. Nach mehreren Attacken im Oktober 2017 ordnete der Freistaat schließlich einen weiteren Abschuss an. Dabei handelte es sich um ein Tier aus dem Rosenthaler Rudel bei Bautzen. Das Rudel dort war durch Dutzende Schafrisse ins Visier geraten.
In der Region um Weißwasser legt das Landratsamt den Besitzern von Hunden und Katzen nun nahe, ihre Tiere unter Aufsicht zu halten. Zu Recht, in vielen Ländern mit Wolfsvorkommen werden immer wieder Angriffe auf Haustiere, wie Hunde gemeldet. In Skandinavien beispielsweise werden immer wieder Hund bei der Jagd, aber auch in den Gärten ihrer Besitzer angegriffen, getötet und von Wölfen gefressen. Dieses Phänomen war in Deutschland bisher weitgehend unbekannt, scheint nun aber auch in das Verhaltensrepertoire der hiesigen Population Einzug gehalten zu haben.