Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest

Immer häufiger erkrankt in Polen und Litauen Schwarzwild an der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Nun will die Internationale Organisation für Tiergesundheit auch die Jäger in die Pflicht nehmen.

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Die aktuell bekannten europäischen Seuchenherde der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zentrieren sich auf Litauen, Lettland sowie Polen. Dies erscheint erst einmal recht weit von uns entfernt, doch kann sich das Schwarzwild über die Ländergrenzen hinweg frei bewegen und auf diese Weise das Virus weiter Richtung Westen tragen. Daran gibt es laut Bernard Vallat, Generaldirektor der Weltbehörde für Tiergesundheit (OIE) kaum einen Zweifel. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die ASP auch in Deutschland angekommen ist. Hinzukommend gibt es bis jetzt keinen Impfstoff gegen diese Krankheit.

Um die Ausbreitung dieser Seuche erfolgreich zu minimieren, setzt die OIE nun auf die Jägerschaft. Bereits bei der vergangenen Vogelgrippe-Epidemie arbeitete man dahingehend zusammen, dass die Jäger aufgefundene tote Wildenten den Behörden meldeten. Diese Zusammenarbeit soll nun weitergeführt und effizienter gestaltet werden.

Die Bereitschaft dazu sei groß, versichert Dr. Wilhelm von Trott zu Solz, Leiter der Deutschen Delegation beim Internationalen Jägerrat.

Dr. von Trotz zu Solz stellt sich dies folgendermaßen vor:
„Die Ausbreitung ist nur durch einen erhöhten Abschuss zu minimieren, und der wiederum liegt in der Verantwortung der jeweiligen Revierinhaber. Man darf allerdings das Wild nicht zu stark unter jagdlichen Druck setzen, sodass es große Distanzen überwinden und auf diese Weise das Virus weitertragen kann. Auch hier muss mit Augenmaß agiert werden. Natürlich ist eine Abschusserhöhung des Schwarzwildes im Sommer enorm schwierig. Das Wild steht  jetzt in dichten Beständen, laubtragende Bäume erschweren die Sicht. Die Felder stehen in voller Blüte. Ab Herbst werden großflächige Jagden organisiert werden müssen, um über höhere Abschüsse die Population insgesamt zu vermindern.“

Die Resultate des Fachseminars, welches von Tierärzten und Jägern gemeinsam vergangenen Mai in Paris veranstaltet wurde, werden in einen Richtlinien-Katalog eingehen. So sollen beispielsweise Jäger durch Veterinärbehörden dahingehend geschult werden, Proben von verdächtigem Wild zu entnehmen. Zudem soll in der Jagd-Presse vermehrt auf die ASP hingewiesen und darüber aufgeklärt werden.