Bestimmte Orte weisen eine „dramatische“ Lage auf, äußerte der Jagdberater des nordthüringischen Landkreises, am vergangenen Donnerstag, gegenüber der Nachrichtenagentur „ddp“. Im Jagdjahr 2009/2010 wurden rund 4000 der aus Nordamerika stammenden Waschbären erlegt. 1000 Exemplare mehr als im Vorjahr – Tendenz steigend. Es lassen sich für Thüringen Populationsschwerpunkte feststellen, wie das Eichsfeld. Hier wurden im vergangenen Jahr 1000 der insgesamt 4000 Tiere erlegt. Für das nächste Jahr prognostizieren die Experten einen Anstieg auf 1400 Kleinbären auf der Strecke dieser Region. Das Fehlen natürlicher Feinde und die Anpassungsfähigkeit der Maskierten machen sie zu einem schwer einzudämmenden Plagegeist.
Auch vom thüringischen LJV wird betont, dass zum Schutz der heimischen Vogel- und Amphibienwelt der Waschbär scharf bejagt werden müsse. Rückendeckung in dieser Forderung kommt vom NABU. So äußerte NABU-Landesvorsitzender Mike Jessat: „Mittlerweile hat sich der Waschbär zu einem echten Problemtier entwickelt, das starke Auswirkungen auf die heimische Tierwelt hat.“ Die Jagd sei die einzige Möglichkeit, die Population gering zu halten.