Der zweite Teil der diesjährigen Bodenschutzkalkung, erstmals im Herbst und im Frühjahr, hat in den Forstämtern Finsterbergen, Frauenwald, Schönbrunn, Schmalkalden, Leutenberg und Neuhaus begonnen. Sie dauert bis vorrausichtlich bis Mitte November an. Insgesamt werden im Frühjahr und Herbst auf rund 7.058 Hektar Waldfläche etwa 21.176 Tonnen Magnesiumkalk ausgebracht. Davon sind 2.932 Hektar Staatswald und 4.126 Hektar Kommunal- und Privatwald (rund 60 Prozent). Allein 1.173 Hektar Kalkungsfläche entfallen auf den Klein- und Kleinstprivatwald. Finanziert wird die Bodenschutzkalkung aus Landes-, Bundes- und EU-Fördermitteln, überwiegend aus dem EU-Förderprogramm ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) und Bundes-Modellvorhaben Maßnahmen zur Revitalisierung der Wälder in besonderen strukturellen Fällen. Die Waldböden erfüllen wichtige Filter- und Pufferfunktionen. Nur ein gesunder Waldboden ist Garant für ein intaktes Waldökosystem, gutes Baumwachstum und sauberes Wasser. Vor allem übermäßige Luftschadstoffeinträge beeinträchtigen diese Bodenfunktion. Besonders betroffen sind von Natur aus nährstoffärmere Waldböden, die durch die Schadstoffe weiter versauern und im schlimmsten Fall zu direkten Belastungen des Grundwassers führen. Neben naturnaher Waldbewirtschaftung stabilisiert die Bodenschutzkalkung das Waldökosystem. Die Kalkgaben kurbeln die natürlichen Stoffkreisläufe an, fördern die Vitalität der Bäume und wirken den versauerungsbedingten Nährstoffverlusten entgegen. Die eigentliche Kalkung geschieht mittels Hubschraubereinsatz aus der Luft. Sperrschilder weisen Waldbesucher auf die Stellen im Wald hin, wo der Kalk rieselt. Waldfrüchte und Pilze können nach der Kalkung bedenkenlos gesammelt werden, eine gründliche Reinigung empfiehlt sich aber. (PM/MLFUN)
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