Paul verschlägt es in die USA, zur Jagd auf Weißwedel, Kojote und unverhofft auch auf Stinktier.
Wir haben es bis zuletzt nicht öffentlich gesagt, dass Paul eine Reise in die USA geplant hatte. Grund dafür war, dass er aufgrund einiger Unipflichtveranstaltungen eventuell nicht verreisen hätte können.
Doch Gott sei Dank ließ sich alles so verschieben, dass Paul von seiner Reiserücktrittsversicherung keinen Gebrauch machen musste. Und so ging es am Donnerstagsabend mit dem Nachtzug von Pasewalk nach Frankfurt am Main und dann weiter mit American Airlines nach Dallas.
Der elfstündige Flug ohne jede Beinfreiheit war wirklich ein Albtraum, aber es sollte sich lohnen!
Das Ziel: Jagd auf Weißwedel
Aus dem Flughafengebäude raus zu kommen war gar nicht so einfach. Dreimalige Passkontrolle, ein Vier-Augengespräch mit einer Frau vom Zoll und und und… es zog sich. Doch nach drei Stunden konnte Paul endlich mit seinem Jagdfreund, welcher schon öfter in den USA gejagt hatte, den Flughafen verlassen.
Nun galt es, sich dann einen Leihwagen zu mieten. Da die Reise unter dem Motto Low Budget unternommen wird, kam da dann auch nur ein Toyota Yaris in Frage.
Doch auch dieser fährt und so machten wir uns auf den Weg ins Jagdgebiet. Sieben Stunden Fahrt zogen sich wieder wie eine Ewigkeit, doch dann endlich waren wir da im schönen Arkansas. Echtes Redneck-Land ;-).
Viele Kühe, wenig Menschen und in jedem Straßenschild mehrere Einschusslöcher – ein sehr spezielles Volk, dass muss man schon sagen.
Ohne Jagdlizenz keine Jagd auf Weißwedel
Dann durfte sich Paul um seine Jagdlizenz kümmern. Dafür ging es allerdings nicht in eine Behörde, sondern ganz praktisch in eine Tankstelle.
Die so genannten „Tags“ zu besorgen, sollte doch gar nicht so leicht sein. „Tags“ sind vergleichbar mit unseren Wildmarken, nur etwas ausführlicher.
Etwa 2 Stunden und gefühlte 200 Versuche brauchte die Dame an der Tankstellenkasse, um Pauls Daten in ihre Maschine zu tippen, die dann letztlich die Lizenzen auszudrucken.
Endlich konnte es auf Jagd gehen.
Pauls Jagdfreund, welcher ihn angeboten hatte mit ihm auf Reisen zu gehen, kannte zwei Amerikaner, die sich schon sehr auf unsere Ankunft freuten.
Die beiden sollten für die nächste Zeit unsere Gastgeber sein und begleiteten uns auch auf die Jagd.
Auch ihre Waffen stellen sie uns zur Verfügung. Paul bekam eine 30-06 Remington mit Nikon Glas.
Nicht grade das, was die Wilddiebe sonst an Ausrüstung gewöhnt sind, doch der Probeschuss sprach für sich. Also konnte es nun raus gehen, zur Jagd auf Weißwedel.
Chancen soll man nutzen – besonders bei der Jagd auf Weißwedel
Uns wurde schnell erklärt, dass wir keine Gefangenen machen dürfen. Chancen würden wir nicht zuviele kriegen, auch wenn Wild da ist.
Denn das Weißwedelwild kann sehr gut äugen und reagiert auf die kleinste Störung. Paul hatte eine Lizenz für drei Tage gekauft in welche drei Stücke Wild inbegriffen waren. Davon dürfen zwei Stücke Trophäen tragen. Das ganze für 125$ Gebühr, eine faire Sache.
Im Revier angekommen pirschten wir gleich los, um zu schauen ob nicht noch Hirsche am späten Vormittag ziehen. Nach etwa zehn Minuten geht alles ganz schnell. Wir erreichen eine Kuppe und sehen zwei Stücke Weißwedelwild, welche sofort abspringen. Paul legt sich hin und tatsächlich verhoffen die Stücke auf etwa 200m. Doch der etwas überhastete Schuss geht fehl.
Auch das ist Jagd
Beide Stücke wechseln gesund von dannen! Ärgerlich, aber das ist Jagd.
Wir pirschen weiter und tatsächlich kommt ein Schmaltier in Anblick, welches frei ist. Paul erlegt das Stück mit sauberer Kugel und die Freude ist groß!
Der Amerikaner freut sich sehr über das Wildbrett und wie sauber Paul das Stück geschossen hat. Das Schmaltier wird sofort aufgebrochen und zerlegt.
Dann geht’s auf den Abendansitz. Diesen darf Paul nun alleine bestreiten, denn unsere Gastgeber müssen sich erstmal um ihre Farm kümmern.
Ansitz in Arkansas
Um den Sitz springen gefühlt hunderte Rot,- Grau und Streifenhörnchen herum. Ein Geraschel ist zu vernehmen, welches einen wirklich wahnsinnig machen könnte!
Paul betrachtet grade die Bilder von seinem erlegten Stück Weißwedelwild, da ertönt plötzlich ein lauter Pfiff. Urplötzlich erklimmen alle Hörnchen der Umgebung einen Baum. Und da kommt der Grund!
Ein reudiger Kojote zieht nur 50m vor Pauls Stand durchs Unterholz. Die eigentlich scheuen Tiere meiden normalerweise das Tageslicht, doch dieser ist durch den Parasitenbefall wohl so geschwächt, dass er schon früher auf Nahrungssuche gehen muss. Paul erlegt ihn selbstverständlich, auch in den USA gibt es den Hegeabschuss. Einen Bonuskojoten – damit hätte Paul nicht gerechnet. Schnell macht er ein paar Fotos und erklimmt danach wieder seinen „Treestand“. Doch diesen Abend passierts nicht mehr.
Oder doch? Paul packt grade seine Sachen, da raschelt es wieder verdächtig im Unterholz! Ein Oposum. Von vorn herein wurde uns gesagt, das wir Beutelratten, Kojoten, Füchse und Stinktiere bitte erlegen sollen und so lässt sich Paul nicht lange bitten und erlegt auch dieses etwas spezielle Stück Wild.
Was für ein Auftakt! Am ersten Tag gleich drei Stücke Wild. So kann es weiter gehen.
Morgenansitz mit Jagd auf Weißwedel
Und so geht es auch weiter. Denn am darauf folgenden Morgenansitz kommt wieder Weißwedelwild in Anblick. Ein Jährling betritt eine kleine Wiese vor Pauls Ansitz und dieser erlegt ihn sogleich. Ausserdem schießt Pauls Jagdfreund nur wenige Minuten später noch einen wirklich starken 8er Buck. Besser hätte es nicht laufen können!
Ein Stinktier zum Abschluss
Beim Abendansitz kommt dann erstmal nicht mehr viel in Anblick. Doch wie sollte es anders sein, entdeckt Paul im allerletzten Büchsenlicht wieder eine für ihn neue Wildart.
Ein Stinktier welches grade auf Nahrungssuche ist. Zur falschen Zeit am falschen Ort und so erlegt Paul auch dieses. Für diesen Fall hatte er extra eine .22 Magnum für den Ansitz mitbekommen. Das hat geklappt!
Aber nun will sich Paul wieder auf seinen Hirsch konzentrieren, ob das klappt erfahrt ihr im nächsten Blogbericht.
Waidmannsheil von der anderen Seite des Atlantiks!