Die Straßen Brandenburgs scheinen kein gutes Pflaster für die dort lebenden Wölfe zu sein. Auf der B 169 zwischen Sedlitz und Senftenberg wurde das Oberhaupt des Milkeler Rudels am Sonntag angefahren und schwer verletzt. Ein Polizist erlöste den stark röchelnden und blutenden Wolf dann von seinen Leiden.
Rückendeckung erhielt er vom Wolfsexperten des Brandenburgischen Landesumweltamtes Steffen Butzeck, der noch am Unfallort klarstellte: „Das Tier war unrettbar schwer verletzt.“ Besonders tragisch an dem Unfall schätzt der NaBu die Tatsache ein, dass es sich bei dem verunfallten Grauhund um „Rolf“ handelt, das besenderte Vatertier des Rudels aus Milkel in der Lausitz. Nunmehr, zu Beginn der Ranzzeit, stünden weder dem brandenburgischen Rudel aus Welzow, noch dem aus Milkel in Sachsen Alpharüden zur Verfügung, die für die Fortpflanzung verantwortlich zeichnen könnten, gab Markus Bathen, Wolfsexperte beim NaBu, zu Protokoll.
Laut seiner Organisation wurden in den letzten sechs Jahren zwölf Wölfe durch Verkehrsunfälle getötet, die Zahl der deutschen Wolfsrudel sei damit von sieben auf fünf gefallen. (ar)