Mit der Novellierung des deutschen Waffengesetzes hat sich die Lage für ursprünglich militärische, halbautomatische Selbstlader verbessert. Sie sind mit lediglich zwei Patronen im Magazin für die Jagd erlaubt. Während Traditionalisten solche Vollernter noch immer ablehnen, wächst das Interesse bei jungen Jägern. In den USA ist die Jagdversion der R-25 ein Bestseller mit Lieferzeit.
Mit der R-15 brachte Remington im Jahr 2008 seine erste Jagdbüchse mit militärischen Wurzeln heraus. Allerdings war die Büchse lediglich in den kleinen Kalibern .223 Remington und .204 Ruger erhältlich. Um den Kundenwunsch nach dickeren Pillen nachzukommen, entwickelte Remington den großen Bruder R-25.
Mit der Deutschland-Premiere auf der IWA ist der Selbstlader nun auch bei uns erhältlich. Wie schon bei der R-15 greift Remington bei der R-25 auf ein Gasdruckladesystem zurück, bei dem ein Teil des Gasdrucks im Lauf abgegriffen und über ein Rohr direkt auf den Verschlussträger geleitet wird. Die Verriegelung erfolgt über einen Drehkopfverschluss. Der innerhalb des Handschutzes frei schwingende 50-Zentimeter-Lauf verspricht durch seine Kannelierung eine gute Kühlung und Gewichtsreduzierung. Die Waffe bringt noch tragbare 3,6 Kilogramm auf die Waage. Sie ist ausgewogen balanciert und liegt gut in der Hand. Um Beschädigungen vorzubeugen, die sich auf die Präzision auswirken können, ist die Laufmündung ein Stück zurückgesetzt.
Als Kaliber stehen .308 Win., .243 Win. und 7 mm – 08 Remington zur Wahl. Der Selbstlader funktioniert mit dem für Deutschland vorgeschriebenen Zwei-Schuss-Magazin einwandfrei.
Um Stauraum etwa für Putzzeug zu schaffen, lässt sich der hohle Hinterschaft durch eine kleine Heckklappe beladen.
Auf der integrierten Picatinny-Schiene lassen sich Zielfernrohre und Reflexvisiere preiswert und schussfest montieren. Unsere Testwaffe ist mit einem Leupold 3,5 – 10×50 VX-3 ausgerüstet, das sich mittels Schnellmontage problemlos aufsetzen lässt.
Der Ladenpreis der neuen R-25 liegt bei rund 2000 Euro (ohne Optik). Mit der Hornady Superformance in .308 (165 gr.) schießt die R-25 sehr gute 22-Millimeter-Streukreise. Negativ fällt hingegen der Ladehebel auf, der zu nah am Hinterschaft angebracht ist und dort Schleifspuren hinterlässt.
Remington ist insgesamt eine funktionelle und präzise Waffe gelungen, die aber nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte.