Nun hat der Wolf ausgerechnet bei einem Wolfsbefürworter zugeschlagen. Der Wolfsriss in Niedersachsen forderte vier tote Schafe.
Nach Angaben der Allgemeine Zeitung Uelzen hat es am Sonntag, den 18.09.2016 , im niedersächsischen Bienenbüttel-Hohnstorf einen Wolfsriss gegeben.
Der betroffene Weidebesitzer, auf der die Schafe standen, sei der Grünenpolitiker Heiner Scholing, der sich öffentlich als Befürworter der aktuellen Wolfspolitik hervorgetan hatte.
Grünen-Abgeordneter informiert selbst über Wolfsriss
Scholing berichtet der AZ, er habe am „Sonntagmorgen zwei tote Schafe, ein Muttertier und ein halbjähriges weibliches Lamm, auf seiner Weide am Rand von Hohnstorf“ aufgefunden. Ein weiteres Schaf sei zudem schwer verletzt.
„Es ist ziemlich klar, dass es der Wolf war. Ich habe an einer Verheimlichung kein Interesse.“ , so der Abgeordnete Scholing. Damit beugt der Politiker und bekennende Wolfsbefürworter einer gerüchteweisen Verbreitung des Vorfalls vor. Zudem betonte Scholing, dass die Tiere nicht ihm selbst, sondern einem Freund gehören.
Offizielle Pressemitteilung zum Wolfsriss
Abgestimmt mit der niedersächsischen Grünen-Fraktion folgt eine Pressemitteilung. „Ich bin betroffen von dem Verlust“, ließ Shocking verlautbaren. „Aus meiner Sicht wäre es klug gewesen, die Weide wolfssicher einzuzäunen, zumal uns das Vorkommen des Wolfs in der Region bekannt ist.“
Scholing hatte vor rund 18 Monaten die Graupfote noch mit „Willkommen, Wolf!“ begrüßte und müsste als Landespolitiker und Landtagsabgeordneter im wollreichsten Bundesland über die vom Land empfohlenen Schutzmaßnahmen für Weidetiere Bescheid wissen. Zwar räumte der Politiker nach dem aktuellen Vorfall ein: „Hobbyweidetierhalter haben Schwierigkeiten mit der wolfssicheren Einzäunung. Das ist verständlich.“, allerdings lies er offen, wie die finanzielle Belastung geregelt werden könne.
Stattdessen setzt sich Heiner Scholing für dezentrale Informations- und Anlaufstellen ein. „Die Aufklärung und Vernetzung von Interessengruppen und Verbänden zum Umgang mit dem Wolf müsse verbessert werden“, so der Grünen-Abgeordnete. „Der Wolf in unserer Region gehört wieder zu unserem Alltag. Dieses zu akzeptieren und das Zusammenleben zu gestalten, ist ein Lernprozess.“ Es bleibt offen, ob Scholing durch die Ereignisse auf seiner eigenen Wiese den Nutzerhaltern die Einzäunung erleichtert.
Vermutlich keine Entschädigung für den Landwirt
Eingezäunt war die Weide in Hohnstorf mit einfachem Knotengitterdraht, so berichtet die AZ. Nach den Regeln des Landes Niedersachsen gilt das als nicht wolfssicher – daher hat der Landwirt wohl kaum eine Chance auf eine Entschädigung vom Land Niedersachsen.