Da sie sich zusammengedrängt hatten, um sich vor einem Unwetter zu schützen, sind offenbar 323 Rentiere in Norwegen durch einen Blitzeinschlag verendet.
Der Herdentrieb wurde den 253 erwachsenen Rentieren und 70 Kälbern zum Verhängnis. Ohne Deckung in der norwegischen Hochebene trudelten sich die Tiere wohl zum Schutz zusammen, so das es ein einziger Blitz schaffte über 300 Tiere verenden zu lassen.
Kjartan Knutsen, Sprecher des zuständigen norwegischen Umweltamtes erklärte: „Es sei nicht ungewöhnlich, dass Wildtiere von Blitzen getötet würden,aber von solch einer großen Anzahl habe man davor noch nicht gehört.“
Tatsächlich sind die Bilder verstörend, angesichts der von verrentendem Wild übersäten Landschaft.
Unwetter über Hardangervidda als wahrscheinliche Ursache
Das Unwetter zog am vergangenen Freitag über die Hochebene im Süden Norwegens, kurz danach hätten Ranger die Ebene nach Schäden abgesucht. Hierbei hätten die Wildhüter auf der Hardangervidda-Ebene bis Sonntag rund 320 tote Tiere gezählt, die meisten von ihnen innerhalb eines Radius‘ von 50 bis 80 Metern, so berichtet der Sender NRK.
Verdacht auf Chronische Auszehrkrankheit
Einige der toten Rentiere werden zusätzlich auf die chronische Auszehrkrankheit untersucht. Hierzu wurden den Tieren die Gehirne entnommen, um den test auf mögliche Verbindung mit CWD (Chronic Wasting Disease) zu testen. Anfang des Jahres war in Norwegen der erste Fall von CWD in Europa aufgetreten.
Chronic Wasting Disease trat ursprünglich im westlichen Teil Nordamerikas auf und befällt Maultierhirsche, Weißwedelhirsche und Wapitis.
Die Übertragung auf andere Tiere der Herde kann in befallenen Herden in Gefangenschaft bis zu 100 % betragen, in freier Wildbahn wurden 30% und mehr nachgewiesen.