Er riecht nach faulen Eiern, doch für Stinkbomben nach Grundschülerart ist Schwefelwasserstoff nicht geeignet. Schon wenn er in der Luft eine Konzentration von 0,1 Prozent ausmacht, kann er nach Minuten tödlich sein, die Bewusstlosigkeit tritt schon nach wenigen Atemzügen ein.
Viele Tonnen von Grünalgen werden jährlich an die Küste der Bretagne gespült, und hochtoxischer Schwefelwasserstoff entweicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er auch verantwortlich für den Tod der 36 Wildschweine, die in den letzten Monaten dort gefunden wurden. Zumindest deuten die Funde dieses Gases in fünf von sechs untersuchten Kadavern darauf hin.
Noch im Jahr 2008 waren 7000 Tonnen dieser Algen von den Stränden geschafft worden, in diesem Jahr sind es schon 32000 Tonnen, die mit Hilfe des 130 Millionen Euro teuren „Nationalplan zum Kampf gegen die grüne Flut“ weggeschafft wurden. Umweltschützer machen die bretonischen Schweinemastbetriebe verantwortlich, die durch ihre Abwässer die Flüsse verseucht haben sollen. Unklar ist, ob diese ursächlich sind für die gestiegene Nitrat-Konzentration im Meer. (Spiegel Online)