Nachdem wir die Kamera am Bachlauf im April aufgehangen hatten nun kontrollierten, trauten wir unseren Augen kaum. Nicht nur Rotwild, Damwild, Schwarzwild kamen vor der Kamera und das bei bestem Licht.
Wer uns schon etwas länger auf Facebook folgt, wird unsere Wildkamerabilder vom Graben kennen.
Für alle die, die uns noch nicht so lange kennen, die Grabenkamera ist eine Minox-Wildkamera, die wir an eine Erle, in einer Bachkurve, in unserem Revier gehängt haben. Dieser Bach schlängelt sich malerisch durch ein Erlenbruch, welches von unserem Rotwild als Brunftplatz genutzt wird. Ausserdem setzen die Alltiere dort ihre Kälber.
Deswegen haben wir die Kamera dort damals montiert. Doch diese Stelle ist viel mehr als ein „Rotwildwechsel“. Wir haben diesen Teil des Revieres natürlich zur Ruhezone erklärt, und bejagen die Fläche nur zur Drückjagd oder zur Jagd auf den reifen Brunfthirsch, sonst herrscht dort ganzjährig völlige Ruhe.
Weil dieser Ort so abgelegen und ruhig ist, kontrollieren wir die Kamera nur alle acht Wochen, damit wir die Stelle nicht zu sehr vergrämen und womöglich uninteressant machen.
Als wir jetzt, nachdem wir die Kamera im April aufgehangen hatten, kontrollierten, trauten wir unseren Augen kaum. Rotwild, Damwild, Schwarzwild vor der Kamera, bei bestem Licht, das kennen wir, doch dieses mal hatten wir eine völlig neue, noch nie gesehene Wildart auf der Kamera: einen Schwarzstorch! Wir haben nicht einmal geahnt, dass es dieses wunderschöne Tier bei uns gibt und wir sind stolz und glücklich, ein so seltenes Tier bei uns im Revier zu haben!
Als wenn dies nicht genug wäre, ließ sich nur wenige Tage später an der Stelle auch noch ein Waschbär ablichten. Nie zuvor hat jemand bei uns einen gesehen, lediglich Gerold fand letzten Herbst ein Trittsiegel des nordamerikanischen Neubürgers. Über den Schwarzstorch freuen wir uns riesig, den Anblick des Waschbären sehen wir mit gemischten Gefühlen. Doch es war absehbar, dass auch diese Wildart uns irgendwann erreichen wird.
Außerdem hatten wir auf der Kamera: einen Dachs, einen Fuchs, einen Baummarder, einen Seeadler, eine Ricke und einen Bock, sowie Rot- und Damhirsche, und eine Bache mit ihren Frischlingen, alles bei besten Lichtverhältnissen. Jagdruhe zahlt sich einfach aus…
Natürlich ist jetzt zwischen Gerold und Paul ein kleiner Wettstreit entflammt, wer den ersten Bären im Forstgut Reilmann erlegt. Wie es weiter geht, werdet ihr hier und auf Facebook verfolgen können!
Bis zum nächsten Eintrag,
Paul und Gerold