Nahe der Ortschaft Grabau (Niedersachsen) ist nach Angaben der Allgemeinen Zeitung am Mittwoch, 18.05.2016 ein Wolf vor Ort eingeschläfert worden.
Offenbar lagen die Verletzungen im Bereich des rechten Ellbogengelenkes vermutlich einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug zugrunde, so die Einschätzung des Wolfsberaters. Die Wunde sei darüber hinaus stark infiziert gewesen und der ca. einjährigen Rüden extrem abgemagert, heißt es weiter. Auch eine Auseinandersetzung mit wehrhaftem Schwarzwild wird als Grund der Verletzungen in Betracht gezogen.
Dies soll nun nach Angaben des NLWKN-Wolfsbüros durch eine Untersuchung des IZW (Leibniz Institute for Zoo and Wildlife research) in Berlin ermittelt werden.
– Fundort des Wolfes –
Offenbar war dem Einschläfern eine Diskussion über die mögliche Amputation des verletzten Wolfslaufs vorhergegangen.
„Die Entscheidung zur Tötung des Tieres wird durch das Niedersächsische Umweltministerium mitgetragen, da nach einer möglichen Amputation des Vorderlaufes ein Überleben in freier Wildbahn ausgeschlossen ist und eine dauerhafte Unterbringung in einem Gehege abgelehnt wird.“
Das Tier wurde schließlich nach Angaben der Pressestelle der Stadt Uelzen in Abstimmung mit den zuständigen Stellen (Umweltamt des Landkreises Uelzen, Niedersächsisches Umweltministerium, Wolfsberater Theo Grüntjens, Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) durch den Kreisveterinär des Landkreises Uelzen, Dr. Jörg Pfeiffer, vor Ort eingeschläfert.
Ob die Amputation überhaupt verhältnismäßig gewesen wäre, lässt die Presseerklärung offen.
In der Vergangenheit gab es in Niedersachsen wiederholt Aktionen zum Schutz der Wölfe, bei denen der Aufwand dem Nutzen zumindest fragwürdig gegenüberstand.