Murmeljagd in Österreich
Im August 2015 wurden wir von einem Jagdfreund unseres Vaters zur Jagd auf ein Murmeltier in die österreichischen Alpen eingeladen.
Da wir aus Mecklenburg- Vorpommern knapp zehn Stunden mit dem Auto unterwegs waren, kombinierten wir die Jagdreise mit einem kleinen Sommerurlaub, der sonst dieses Jahr komplett ausgefallen wäre.
Nachdem wir nachts in Österreich ankamen, lernten wir unseren Pirschführer kennen. Er erklärte uns, dass die Murmel die Kuhweiden untertunneln würden und so das Verletzungsrisiko für die Kühe extrem hoch wurde. Deshalb sei die Bejahung der Murmel extrem wichtig und er machte uns viel Hoffnung für die morgendliche Pirsch.
Um fünf Uhr in der Früh klingelte der Wecker, das Laugenbrezelfrühstück konnten wir gerade so noch auf dem Weg auf die Alm zu uns nehmen. Wir konnten es einfach nicht abwarten endlich auf den Berg zu kommen, um die ersten Murmel in Anblick zu bekommen.
Im Morgenlicht kamen wir auf knapp 1.800 Meter über dem Meeresspiegel an und die Morgenstimmung war der Wahnsinn! Kuhglocken, welche wir in unserer Heimat noch nie gehört haben, bimmelten, und hinter dem gegenüber liegenden Berg ging gerade die Sonne in den schönsten Farbtönen auf, die kaum mit einer Kamera festzuhalten waren. Wir glasten eine kleine Weide ab und da waren sie auch schon, die ersten Murmel.
Wir positionierten uns hinter einer kleinen Anhöhe und begannen mit dem Ansprechen. „Nicht die Größe ist entscheidend! Die Nager muss man sehen, dann ist es alt genug”, sagte der Pirschführer und Gerold richtete die Kamera auf die Murmel, die knapp 70 Meter vor uns saßen. Nach einer Weile entschieden wir uns nun für eines und Paul ließ die .22 Hornet aus dem Lauf, woraufhin das Murmel im Knall verendete. Erstaunlich war, dass die Kühe trotz dem Schuss in aller Ruhe weiterfraßen und sich von uns überhaupt kaum stören ließen.
Als das Murmel versorgt war, setzen wir uns an eine kleine Alm, aßen unsere Brotzeit mit Laugenbrezeln und Leberkäse. Dabei konnten wir mit dem Spektiv auf knapp 700 Meter Entfernung fünf Steinböcke beobachten, darunter auch ein kapitaler Bock. Allein dieser unvergessliche Anblick war die lange Autofahrt wert!