Neuer Nashorn-Diebstahl

Offenburg / Baden. Am Samstag den 18.
Februar wurden aus dem Museum im Ritterhaus Nashornteile gestohlen.
Laut der Museumsleitung lenkten zwei Personen die Aufsicht ab. Zwei
weitere Tatverdächtige holten das präparierte Haupt von seinem
Schauplatz in vier Metern Höhe herunter. Dann schleiften sie es in
einen Nebenraum und schlugen das Nas- und Stirnhorn ab.

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Erst nachdem die Täter das Museum verlassen hatten, sah die Aufsicht auf einem Videobildschirm den Schaden. Die Polizei geht von einer durchorganisierten Täterschaft aus. Die Beute aus Offenburg dürfte etwa 50000 Euro wert sein. Das Kopfpräparat eines Spitzmaulnashornes stammt aus der Jagdtrophäensammlung des Ehepaars Cron und war 1950 den Städtischen Sammlungen übergeben worden.

Ähnliche Fälle hatten sich letztes Jahr deutschlandweit ereignet. Im Juni 2011 stahlen Diebe Nashornteile aus dem Zoologischen Museum der Universität Hamburg und nur kurz darauf wurde das Museum in Bamberg Opfer eines Nashorndiebstahles. Ebenfalls in Hamburg konnte die Polizei schon im Mai zwei verdächtige Personen festnehmen, die illegal Nashorn kaufen wollten. Das gemahlene Horn der Rhinozerosse wird in Asien als Heilmittel verkauft und wird extrem gut bezahlt.

Laut Polizeiangaben sind die Nashorndiebe sehr gut organisiert und rücksichtslos. Der Leiter des Offenburger Museums, Dr. Wolfgang Gall, ist besonders froh, dass dem Museumspersonal nichts passiert ist. Den Schaden nimmt er mit Fassung: das Haupt ohne Hörner wird wieder an seinen alten Platz aufgehängt. So zeugt dieses Exponat dann nicht nur von den Grosswildjagden eines Offenburger Ehepaares in den 1930er Jahren, sondern auch ganz aktuell vom globalen Verbrechen heutzutage.