Erinnern Sie sich noch an den Merkvers zum Schnepfenstrich?
Reminiscere, putz die Gewehre;
Oculi, da kommen sie;
Laetare, das ist das Wahre;
Judica, sie sind noch da,
Palmarum, trallarum,
Quasimodogeniti –
Halt Jäger halt, jetzt brüten sie!
Auch wenn die Jagd auf die Schnepfe bei uns im Frühjahr nicht mehr erlaubt ist, bedeutet der Schnepfenstrich im Frühjahr für viele Weidgenossen eine ganz besondere Zeit im Jahr. Der Vogel mit dem langen Gesicht ist einer der lieben Frühjahrsboten: blitzt er im schnellen Flug durch die Dämmerung, so sind Sonnenschein und Wärme nicht mehr weit. Der Merkvers nennt die christlichen Sonntage der Fasten- und Osterzeit. Reminiscere und Oculi, zweiter und dritter Sonntag in der Zeit des Verzichts: in den milderen Lagen treffen die ersten Schnepfen ein. Laetare, Mittfasten: nun sind sie allerorts zu sehen, wie sie zwischen Tag und Nacht am Waldrand fliegen, ebenso an Judica, dem ersten Sonntag der Passionszeit. Noch am Palmsonntag freut sich der Jäger und ließ früher ab Sonntag Quasimodogeniti, dem ersten Sonntag nach Ostern, den Hahn in Ruh`.
2012 ist am ersten April Palmsonntag, Palmarum. Nutzen Sie doch die freie Zeit für einen Spaziergang in der erwachenden Natur, vielleicht in der Dämmerung und genießen den Balzflug der Schnepfe mit der Familie. Tralarum!
tp