Kampf um bayerische Bäume

Aktivisten von Greenpeace rissen am 10.
April im Spessart tausende Douglasienbäumchen aus dem Boden. Die
Bayerischen Staatsforste (BaySF) stellte am 18. April Strafanzeige
wegen Sachbeschädigung, Diebstahl und weiterer Vergehen. Die
Baumvernichtungsaktion und die Anzeige sind die jüngste Eskalation
eines seit Januar 2012 dauernden Streites um die richtige
Forstpolitik besonders in Bayern.

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Zu Beginn des Jahres warf Greenpeace der BaySF vor, zu viele Altbuchen in dem Bayerischen Staatswäldern zu fällen. Aus Profitgier würde mehr Holz geerntet, als jährlich nachwachse und dies widerspräche dem forstwirtschaftlichen Prinzip der Nachhaltigkeit. Mit medienwirksamen Aktionen blockierten die Aktivisten Holzlager und Abfahrtswege. Mehrere Greenpeace-Aktivisten zelteten im Spessart und vermaßen dort Buchen, um den aktuellen Bestand zu dokumentieren. Die angepflanzten Douglasien betrachtet Greenpeace als unpassend für den Laubwaldstandort Spessart, die Forstverwaltung suche nur den Profit über die schneller wachsende Nadelbaumart.

Der Vorstand der BaySF Dr. Rudolf Freihager widerspricht den Vorwürfen. Jahrelang sei die jährliche Buchenernte unterhalb des Zuwachses geblieben, so sei ein Überbestand geschaffen worden. Dieser würde nun langsam abgebaut. Die BaySF wirtschafteten im Einklang mit Naturschutz- und Waldgesetz. Die Anpflanzung von Douglasien an einigen Standorten im Spessart begründete er mit der Notwendigkeit, mehr Mischwald begründen zu müssen.

Die alte bayerische Staatswaldverwaltung wurde 2003 in eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) verwandelt. Seitdem gibt es immer wieder den Vorwurf, die BaySF folge nur wirtschaftlichen Zielen und vernachlässige den Natur- und Waldschutz.

tp