Repetierbüchsen im Test: Tikka T3x CTR vs. Steel Action

Repetierbüchsen im Test gibt es zuhauf – deswegen vergleichen wir zwei Modelle auf ihre Drückjagdtauglichkeit! Beide werden auf Herz und Nieren getestet.

Steel Action und Tikka T3x CTR

© Thomas Atwell

Repetierbüchsen im Test gibt es zuhauf – deswegen vergleichen wir zwei Modelle speziell auf ihre Drückjagdtauglichkeit.

Die Jagdwelt Gut Grambow bietet so ziemlich jeden Repetierer an, der in Deutschland Rang und Namen hat. Wir sind auf der Suche nach einer Alternative zu den Platzhirschen auf zwei echte Geheimtipps gestoßen:Die Tikka T3x CTR und die Steel Action!

Steel Action

©Hersteller

Repetierbüchsen im Test – Die Steel Action

• Geradezugverschluss, Drehkopfverschluss mit drei Verschlusswarzen

• sechs Millimeter Steuerstift des Verschlusses, fährt am Ende der Drehbewegung in eine Nut, fungiert als vierte Verschlusswarze

• Picatinnyschiene auf der massiven Stahlhülse

• Lauflänge: 51 Zentimeter

• 19 Millimeter Laufkontur

Mündungsgewinde

• 5+1 Schuss

• zwei Stahlmagazine serienmäßig (Fünf-Schuss)

• 500–2.500 Gramm Abzugsgewicht

• Handspanner

• rein deutsche Fertigung

• Länge: 101 Zentimeter

• Gewicht: 3.625 Gramm

• Kammer ist im entspannten Zustand automatisch gesperrt

• Kaliber .308 Win

Repetierbüchsen im Test – Die Tikka T3x CTR

Repetierbüchsen im Test Tikka T3x CTR und Steel Action

© Hersteller

• Zylinderverschluss mit zwei Verriegelungswarzen

• 60 Grad Öffnungswinkel

• Lauflänge: 51 Zentimeter

• 20 Millimeter Laufkontur

• Mündungsgewinde

• Zehn- Schuss Stahlmagazin

• Stahlsystem

• 750–2.000 Gramm Abzugsgewicht

• Picatinnyschiene

• Länge: 102 Zentimeter

• Gewicht: 3.400 Gramm

 Die beiden Repetierbüchsen im Test

Repetierbüchsen im Test Tikka T3x CTR und Steel Action

© Thomas Atwell

Die Blaser R8 und ihre Vorgängerin, die R93, markieren seit ihrem Erscheinen einen Meilenstein der Waffentechnik in Deutschland. Der Radialbundverschluss ist sicher, der Repetiervorgang sucht seinesgleichen, sowohl im Schlossgang als auch in der Geschwindigkeit. Der Preis: amtlich, wie üblich in der Referenzklasse. Ebenso die Mauser M03: ein turbosolider 98er Repetierer mit Zylinderverschluss und Verschlusswarzen. Stahl gewährleistet hier extreme Haltbarkeit. Doch auch hier ist der Preis vollmundig. Wir wollten wissen, was zwei Neuheiten taugen, die uns auf der IWA 2018 ins Auge stachen, doch hierzulande weitgehend unbekannt sind: die Tikka T3x CTR sowie die Steel Action. Wir haben beide im Kino getestet, vor allem auf Wildart Nummer eins: getriebene Sauen.

Warum diese zwei?

Wir wollten Repetierbüchsen im Test haben, die einen sehr guten Ruf, aber kaum Bekanntheit genießen. Wir wollten Waffen testen, die über hohe Feuerkraft verfügen. Und wir waren an einem guten Preis-Leistungsverhältnis interessiert. Die beiden „Billigheimer“ oben erfüllten all diese Anforderungen – auf dem Papier. Doch wir testeten ausgiebig. Beide Waffensyteme sind aus Stahl gefertigt, Kunststoff oder Alu finden sich an beiden nahezu nirgends. Der Plastikschaft der Tikka ist sicher kein Schwachpunkt, sondern eher der Inbegriff hoher Robustheit. Aufwändige Steuerkurven im Bereich der Schlosse sind ebenfalls nicht vorhanden, ein Pluspunkt beider Waffen, was ihre Unanfälligkeit in jeder Hinsicht unterstützt. Die Tikka erwies sich dennoch als relativ schwer, was ein Vorteil beim Flüchtigschuss ist.

Haptik

Repetierbüchsen im Test Tikka T3x CTR und Steel Action

©Thomas Atwell

Die Tikka mit Kunststoffschaft bietet einen verstellbaren Schaftrücken ebenso wie ein in der Länge durch Distanzplatten variablen Hinterschaft. Anpassungen an den Schützen sind somit bei der Serienversion bereits in ausreichendem Maße möglich. Der hohle Hinterschaft wirkt nicht sehr wertig, erfüllt aber seine Funktion ohne Einschränkungen. Hier kann der Pistolengriff getauscht werden, je nach Handgröße. Eine echte Innovation!

Repetierbüchsen im Test Tikka T3x CTR und Steel Action

© Thomas Atwell

Unsere Steel Action im Test war mit GRS-Schichtholzschaft ausgestattet, welcher natürlich teurer ist als der Standardschaft. Schaftlänge und -rücken lassen sich mit einer einfachen Rastung sehr gut an den Schützen anpassen, so dass auch diese Waffe von selbst an die richtige Stelle gleitet und das Auge zentriert vor dem Absehen ist. Schichtholz ist nicht jedermanns Sache, keine Frage, aber der Schaft lag hervorragend.

Die Tikka ist mit einer einfachen Zweistellungssicherung ausgestattet, welche auf den Schlagbolzen wirkt. Diese lässt sich lautlos betätigen, wirkt aber eher als Schwachstelle. Die Steel Action hingegen bietet eine total lautlose Handspannung, die sehr ergonomisch liegt und sich somit leicht und sicher betätigen lässt. Jederzeit ist der Spannzustand deutlich fühl- und sichtbar.

Zwischenfazit

Repetierbüchsen im Test Tikka T3x CTR und Steel Action

© Thomas Atwell

Kein Unterschied zur Blaser R8 erkennbar. Die Handhabung beider Waffen ist in ihrer Waffengattung identisch leicht, selbsterklärend, simpel und geht instinktiv von der Hand. Der Repetiervorgang läuft bei beiden Waffen phänomenal flüssig, und es gab weder Klemmer noch Ladefehler. Der Patronenauswurf der Tikka ist sehr gewöhnungsbedürftig, bei schnellem Repetieren flogen die ausgeworfenen Hülsen nicht nach rechts vom Schützen weg, sondern schlugen oft beim Reinrepetieren der neuen Patrone vor die Finger der rechten Hand.

Zweimal flogen sie auch direkt nach hinten ins Gesicht, nicht tragisch, aber etwas irritierend. Der Auswurf der Steel Action war hier deutlich konstanter, die Hülsen wurden stets etwa einen Meter nach rechts ausgeworfen.