Treffsicherheit: kommt der verpflichtende Schießnachweis?

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Jeder Jäger sollte regelmäßig seine Schießfertigkeit trainieren. (Foto: Isabelle Nyari)

Eine immer wieder aufkochende Diskussion sind verpflichtende Schießnachweise. Der Bayerische Jagdverband lehnt diese ab und appelliert an seine Mitglieder.

Einen Führerschein macht man einmal und hat ihn sein Leben lang. So ist es auch mit dem Jagdschein. In beiden Fällen wird immer wieder über einen verpflichtenden Nachweis ab einem bestimmten Alter geredet. Im Alter lassen nicht nur die Sehkraft und die Reaktionszeit nach. Gerade, wenn man Verkehrsteilnehmer ist oder eine Waffe führt, kann das erhebliche Konsequenzen mit sich bringen.

Kein Generalverdacht

Der Bayerische Jagdverband (BJV) lehnt einen verpflichtenden Test ab, fordert aber seine Mitglieder zu freiwilligen Schießnachweisen auf. Christian Fischer, Referent für Schießwesen beim BJV, erklärt: „Man sollte Jäger ab einem bestimmten Alter nicht unter Generalverdacht stellen.“ Entscheidend seien nicht nur die Eignung, sondern auch die Erfahrung.

Es gibt Jäger, die ihr Leben lang mit körperlichen Beeinträchtigungen auf die Jagd gehen, ohne dass es sich auf die Treffsicherheit auswirkt.

Bastian Brummer, stellvertretender Pressesprecher des bayerischen Wirtschaftsministeriums bestätigt: „“Das Alter stellt für sich genommen keine Tatsache dar, die Zweifel an der körperlichen Eignung auslösen könnte.“

Regelmäßige Prüfung

Ein Jagdschein wird entweder für ein oder drei Jahre gelöst. Bei jeder neuen Beantragung prüfen die Behörden, ob ein Eintrag im Strafregister vorliegt. Zudem kann das Landratsamt ein persönliches Erscheinen einfordern. Kommt der Jäger dieser Aufforderung allerdings nicht nach, kann das eine tiefergehende Prüfung der Eignung mit sich bringen.

Neue Schießscheiben

Vor einigen Wochen hat der Bayerische Jagdverband die 10-er Ringscheibe in Form eines Rehes nun ersetzt. Alle BJV-Kreisverbände haben nun sogenannte Wildorganscheiben erhalten. Diese zeigen auf der vorderen Ansicht ein Reh. Nach dem Schuss wird die Trefferlage kontrolliert. Auf der Rückseite der Scheibe sind die Organe des Tieres abgebildet. So erkennt man direkt, ob der Schütze Herz und/oder Lunge für den tödlichen Schuss getroffen hat.

Abschließend bleibt zu betonen, dass sich jeder einzelne Jagdscheininhaber über seine Fähigkeiten im Klaren sein und diese gegebenenfalls weiter trainieren sollte.